Jahresbericht 2022

Was wir 2022 erreicht haben
  • 974 Freiwillige aus allen Alterskategorien leisteten einen Bergeinsatz von mindestens einer Woche.
  • 130 Bergbauernfamilien erhielten während 1292 Wochen Unterstützung – dies entspricht der Arbeitszeit, die 26 Personen in einer Vollzeitstelle während einem Jahr leisten.
  • Über 60 Medienberichterstattungen haben viel zur steigenden Bekanntheit des Bergeinsatzes beigetragen und so zahlreiche Freiwillige mobilisiert.
  • Caritas-Bergeinsatz organisiert seit 2017 für Firmen Teameinsätze bei Bergbauern. Dabei können die Helfer und Helferinnen aus dem Arbeitsalltag ausbrechen, den Teamgeist stärken und einen wertvollen Beitrag zur Pflege der Kulturlandschaft im Berggebiet leisten. 2022 fanden 27 Firmeneinsätze mit insgesamt 265 Teilnehmenden statt.

«Wir hatten sehr engagierte, interessierte und aufgestellte Freiwillige. Sie haben uns alle tatkräftig unterstützt und waren uns eine grosse Hilfe.»

Familie B. aus H.

Hilfe und Entlastung für Bergbauernfamilien

Es braucht wenig und die Kräfte einer Bergbauernfamilie reichen nicht mehr aus, um alle anstehenden Arbeiten zu bewältigen: Ein Unfall, eine Krankheit oder ein Unwetter bringt sie schnell an ihre Grenzen. Auch während der strengen Heuernte sind sie oft auf helfende Hände angewiesen. Dank Freiwilligeneinsätzen von engagierten Helferinnen und Helfern können Bergbauernfamilien schwierige Lebenssituationen und arbeitsintensive Zeiten besser überbrücken.

Appenzellerland - 910 m ü. M.

Natur pur, so weit das Auge reicht. Auf dem Bergbauernhof sonnt sich eine Katze auf der Fensterbank. Ruhig ist es hier. Ganz leise nur hört man entfernt die Glocken von grasenden Kühen. Doch die Idylle trügt. Schwere Monate liegen hinter dem Ehepaar, das die harten und arbeitsreichen Tage einer Bergbauernfamilie gewohnt ist. Sie mussten erfahren, was es heisst, wenn der durchgetaktete Alltag aus den Fugen gerät.

Das letzte Jahr war nicht einfach

Der Bergbauer musste sich im vergangenen Jahr einer Hüftoperation unterziehen. In der Folge hatte er mehrere Infektionen, die seinen Spitalaufenthalt verlängerten. Eine dieser Infektionen war eine schwerwiegende Lungenentzündung, von der er sich nur langsam erholte. Er verbrachte lange Wochen in der Rehabilitation. Zusätzlich zur Operation und den damit verbundenen Komplikationen hatte der Bauer auch noch Probleme mit einem Auge. Die Netzhaut drohte sich abzulösen. Die Ablösung konnte zwar gestoppt werden, die Sehleistung auf diesem Auge beträgt jetzt aber nur noch 40 Prozent. Doch damit nicht genug. Gleichzeitig verstarb der Vater des Bauern unerwartet und seine geschätzte Mithilfe auf dem Hof fiel weg. Die Bäuerin war verzweifelt und wusste weder ein noch aus. Wie sollten sie und die saisonale Angestellte nur die viele schwere Arbeit allein bewältigen?

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Durch die rasche Vermittlung von freiwilligen Helferinnen und Helfern konnte die angespannte Situation entschärft werden. Die Bergbäuerin konnte aufatmen. Die helfenden Hände unterstützten sie und ihre Familie dabei, den Betrieb über die schwierigen Monate aufrechtzuerhalten.

Titelbild: © Monika Flückiger